Die Psychologie des Wartens
In einer Welt, die sich immer schneller zu drehen scheint, wollen wir alles am liebsten sofort. Dass wir Konsumenten ungeduldig sind und selten Lust aufs Warten haben, scheint erst einmal logisch und der normale Lauf der Dinge zu sein.
Wartezeit steht grundsätzlich zwischen dem Nutzer und einem Ergebnis und wird somit als lästig empfunden. Wenn wir allerdings die Zeit, die uns von einem Ergebnis trennt, genießen können oder uns zumindest nicht auf das Warten selbst konzentrieren, empfinden wir die Wartezeit nahezu automatisch als nur halb so lang und weniger störend.
Bei der Messung von Zeit spricht man von der realen Zeit und der gefühlten Zeit. Die reale Zeit ist objektiv und besser nachvollziehbar. Sie beschreibt die Sekunden, die auf der Uhr vergehen, bis ein Vorgang abgeschlossen ist. Die gefühlte Zeit hingegen geht vom individuellen Nutzer aus, ist somit rein subjektiv und bemisst sich einzig und allein an der persönlichen Einschätzung.