Das Gouraud-Shading ist ein modernes Shading-Verfahren, das bspw. in der 3D-Animation genutzt wird, um Polygone in der Fläche zu füllen.
Das Gouraud-Shading ist nach seinem Erfinder Henri Gouraud benannt. Es ermittelt in der Anwendung für die Farbberechnung zunächst einmal die Parameter an den Eckpunkten eines Polygons, das sind die Normalen, aber auch die Kamera- und Lichtrichtungsvektoren. Damit wird dann der Farbwert in der Spitze berechnet. Später, bei der Rasterung wird der Farbwert dann für jedes Fragment interpoliert. Das bedeutet, dass die Polygone, die beim herkömmlichen Flat-Shading-Verfahren stark sichtbar sind und flächig wirken, beim Gouraud-Shading-Verfahren geglättet werden.
Jedes Polygon erhält beim Gouraud-Shading vom Lighting Artist einen Farbverlauf, der an die Randwerte des nächsten Polygons anschließt. Insgesamt ergibt dies Farbverläufe, die kantenfrei und natürlich wirken. Im Ergebnis wirkt die Oberfläche nicht so kantig wie beim Flat Shading, zudem ist das Verfahren sehr schnell. Nur die Silhouette verbleibt eher eckig; es können auch Sprünge, Streifen oder ein Moiré-Effekt vorkommen.