Die Pinscreen Animation (auch: ‚Nagelbrett-Animation‘) ist eine Technik, die sicherlich zu den eindrucksvollsten, aber auch kompliziertesten gehört, was Stop Motion zu bieten hat. Mit der Pinscreen Animation lassen sich aber auch magische und einzigartige Effekte erzielen, die keine andere Animationstechnik erreichen kann.
Der Pinscreen ist dabei eine Art Bildschirm, der mit Tausenden kleinen Stiften perforiert ist. Eine Lampe wirft ein Licht auf die eine Seite des Screens. Der Animator drückt nun nach seinen Vorstellungen die Nägel heraus. Dabei geben sie – je nachdem, wie weit sie hinausgeschoben werden, Schatten ab, die schließlich das Bild ergeben. Indem also die Stifte herausgeschoben werden, erzeugen diese unterschiedliche Schwarz-, Weiß- und Grautöne, die ein figürliches oder abstraktes Bild ergeben, das aufgenommen wird.
Die Nägel haben einen leichten Widerstand, um eventuelle unbeabsichtigte Veränderungen zu verhindern. Nun werden Teile der Stifte vorsichtig vorgeschoben, erneut wird eine Aufnahme gemacht … Diese Prozedur wiederholt sich unzählige Male. Durch diese recht langwierige Produktion entsteht eine Sequenz von Bildern, die einen organischen Ablauf darstellen kann.
Während der weiße Bildschirm, der angestrahlt wird, mit mehr herausgedrückten Stiften dunkler wird, wird er umgekehrt wieder dunkler. Mit diesen feinen Tönen spielt und produziert der Animator in der Folge Bild um Bild. Das ist sehr aufwendig, aber durch all diese akzentuierten Schattierungseffekte gelingt es, eine Dramatik und Poesie zu erschaffen, die der Pinscreen-Animation eigen ist.