Stoppwörter sind Begriffe aus dem Information Retrieval, also der Informationsgewinnung von Suchmaschinen. Früher waren Stoppwörter sogenannte suchmaschinenirrrelevante Begriffe, also bestimmte oder unbestimmte Artikel, Konjunktionen, Präpositionen und Satzzeichen. Alle diese werden aufgrund ihrer Häufigkeit von der Suchmaschine nicht indiziert. Das hat sich mittlerweile vollständig geändert.
Stoppwörter sind meist die häufigsten Wörter einer Sprache und beeinflussen den Textinhalt in vielerlei Hinsicht ganz entschieden. Wurden sie früher aufgrund ihrer Häufigkeit fast vollständig vernachlässigt und nicht indiziert, was auch an der technischen Möglichkeit der automatischen Texterkennung lag, spielen sie heute durchaus eine Rolle. Es beginnt etwa bei Markennamen, die ein ausgeschriebenes ‚und‘ im Namen haben und die auch so gesucht werden, und führt zu zusammengesetzten oder auseinandergezogenen Verben mit einem Präfix. Um ihren Sinn zu verstehen, müssen Suchmaschinen sie erkennen und verbinden. Hier geht es vor allem um die Interpretation und Verarbeitung von natürlicher Sprache. Ansonsten werden Konsumenten und Usern wichtige Informationen in diesem Zusammenhang nicht gegeben, was die Qualität der Ergebnisse stark verwässert. Sucht jemand nach dem Modeunternehmen ‚H und M‘, wird ihm vielleicht nicht das richtige Unternehmen angezeigt.
Suchmaschine wie Google erkennen deshalb heutzutage auch Stoppwörter. Der Hummingbird-Algorithmus, den Google und Bing nutzen, ist dafür ein sehr gutes Beispiel. Mit ihm können wichtige Zusammenhänge in Sätzen und auch Absätzen betrachtet werden. Dieser Algorithmus richtet sich stärker auf die natürlichen Sprachanfragen aus, um die Suchergebnisse zu optimieren. Keyword Stuffing, also die unmäßige Nutzung von Keywords in einem Text, ist mittlerweile kontraproduktiv, weil er die Leser stört und der Algorithmus sie erkennt und bestraft.
Für das SEO und die Textkreation bedeutet dies hingegen: Sie sollten sich keine großen Gedanken machen, sondern einfach natürlich schreiben. Es geht nicht um einzelne Wörter, sondern um die Qualität der Texte insgesamt und wie die Besucher einer Website sie annehmen.