Richtig, bis jetzt haben wir entweder populäre oder eher feine Underground-Animationsstudios präsentiert, doch je tiefer wir ins Thema eindringen, umso klebriger und schokoladiger wird es. Willy Wonka lässt süß grüßen, wenn wir vom NICKELODEON-Animationsstudio sprechen, dem Studio, das mehr überdrehte Kinderserien produziert hat, als im Kindergarten Waffeln gebacken werden.
Das Animationsstudio entwickelte Serien und Filme von animierten Berühmtheiten wie etwa SpongeBob und Rugrats oder es kauft bereits etablierte Animationsstars wie die ‚Teenage Mutant Ninja Turtles‘ auf und rast mit ihnen noch einmal quietschfidel durchs Kinderzimmer. ‚Hauptsache, die Kinder haben ihren Spaß‘, schallt der Schlachtruf durch das Haus. Mit seinen humorvollen Abenteuer-Kinderserien erfreut das Studio nicht nur seinen Mutterkonzern Viacom CBS Inc. (früher Viacom), sondern auch andere Sender wie etwa Netflix.
Das kindischste aller Animationsstudios hat viele Phasen durchgemacht, ist aber immer in der komfortablen Lage gewesen zu arbeiten. Und wie! Für 200 bis 300 Mitarbeiter gab es einen Minigolf- und Indoor-Basketballplatz, eine Künstlergalerie, einen Atelierladen und einen Brunnen, der grünes Wasser in die Luft schießt (äh, was? ¯\_(ツ)_/¯).
Das eigentliche Nicktoons-Animationsstudio beherbergte zeitweise bis zu fünf Produktionseinheiten – jede mit eigener Farb- und Design-Umgebung plus Autorenlounge, Storyboard-Konferenzraum, Postproduktionsbereichen, Räumen für Tonbearbeitung usw. Das klingt nach Animationsoase, doch die Luxusumgebung darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Animationsproduktion bei aller Kreativität und Kinderquatschtraum einer modernen europäischen Autofabrik ähnelt.
- ‚Doug‘ (1991–1994)
- ‚Rugrats‘ (1991–2004/2021)
- ‚Teenage Mutant Ninja Turtles‘ (2012–2017)
- ‚Kung Fu Panda: Legenden der Großartigkeit‘ (2011–2016)