Zeit, die Welt zu erfinden. Die fabelhafte Rückkehr der Modeillustration

Unsere Agentur bietet starke Illustrationen und die zeichnerische Visualisierung der Welt. Insofern beobachten wir mit offenen Augen und voller Freude die Rückkehr der Modeillustration. Mit ihr ist es möglich, nachhaltige und einzigartige Fashion-Momente zu illustrieren, ohne Foto- und Werbeteams um die ganze Welt zu schicken. Ganz nebenbei führt uns die Modeillustration heute auch vor Augen, wie vielfältig doch die Möglichkeiten sind, großartige Mode abzubilden. Komm, wir zeigen dir, welche Vorteile die Modeillustration noch mit sich bringt!

Der verstorbene Karl Lagerfeld ist einer der bekanntesten Modedesigner unserer Zeit gewesen. Was wenige wissen: Mit seinen Modeillustrationen konzipierte ‚König Karl‘ schon früh seine Arbeiten als Couturier. Wohin er auch ging, immer hinterließ er Illustrationsskizzen, die nicht selten in der Mülltonne landeten. Sein Interesse für die Illustration formte sich schon früh in seinem Elternhaus und dort auch durch den Simplicissimus.

Lagerfelds erster Zeichenlehrer sah auf seine Fertigkeiten allerdings immer ein wenig verächtlich herab und meinte einmal sogar, er, Karl, würde ja ganz gut Menschen zeichnen, aber nie ein guter Landschaftsmaler werden, was den späteren Designer prompt zu einer Retourkutsche verleitet haben soll.

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Vorteile der Modeillustration

Die Modeillustration war lange Zeit vergessen und nur noch eine Art Taschenspielertrick, den man vielleicht noch zum Konzipieren von Mode brauchte. Die Illustration zu Werbezwecken, als Mode-Editorial? – Ach, wozu das denn? Dabei offenbart die Modeillustration einige Vorteile – und was für welche!

  • Ein ganz entscheidender Vorteil der Modeillustration, aber auch der Illustration im Ganzen ist ihre ressourcensparende Nachhaltigkeit. Ein Team aus Werbefilmern oder Fotografen verbraucht wesentlich mehr Energie an einem Tag als ein Illustrator. Illustrationen entlasten die Umwelt und sind wirtschaftlich. Sie sind ein wichtiger Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit.
  • Illustrationen gleichen einzigartigen Solitären, wenn man sie mit der Foto-Discounter-App Instagram vergleicht. Wenn hundert Fotografien nebeneinanderstehen, sticht die Illustration immer heraus.
  • Zudem wirkt die Illustration in Zeiten der Pandemie auch gegen Corona, weil der Abstand einfach immer gewahrt bleibt.

Die Modeillustration vor Corona

Bereits vor zehn Jahren gab es schon einmal eine Art ‚Comeback-chen‘ der Modeillustration. Sie beinhaltete einige aufsehenerregende Bildbände wie etwa ‚Drawing Fashion‘ oder ‚Meister der Modezeichnung‘ und die Namen einiger älterer Illustratoren wurden ehrfurchtsvoll durch Galerien geraunt. Darunter waren Kreative wie Mats Gustafson, Antonio und René Gruau, die alle eine eigene Handschrift entwickelt hatten und sich nebenbei auch verkauften. Meist waren ihre Arbeiten Modeillustrationen, die nicht nur Mode zeigten, sondern den flamboyanten Meistern ihres Fachs gelang es, mit Stil, Farbe und zeichnerischer Raffinesse ein zeitlich perfektes Panoramafenster zu entwerfen. Sie wirkten an entscheidenden Stellen, wie man es etwa am Beispiel von Antonio gut sieht, der Jerry Hall und Grace Jones entdeckte.

2010 setzte also eine Neubewertung der Modearbeiten ein, die nicht mehr nur als Illustrationen, sondern eher als Kunstwerke begriffen und gesammelt worden waren. Doch das alles war nur ein Strohfeuer. Die Fotografie blieb weiterhin das primäre Medium in der Vermittlung von Mode.

Modeillustration von drei Frauen auf dem Laufsteg Pinselstriche

Zurück in unsere Zukunft

Die Modeillustration ist heute eine Antwort auf:

  • a) die kreative Krise, weil es viel zu viele Hobbyfotografen gibt, die billig Fotolawinen schießen,
  • b) die Viruskrise, die uns nicht mehr ohne Risiko zueinanderlässt, und
  • c) die ökologische Krise. Es muss sich was ändern!

Aus diesen Gründen findet die Renaissance der Modeillustration genau dort statt, wo die Populärkultur zuhause ist: im Hier und Jetzt der Modezeitschriften. Im täglichen Gebrauch müssen sie häufiger Mode zeigen, ohne zu fotografieren.
Modehäuser legen bereits heute lange Strecken voller Illustrationen auf. Eine Herausforderung, die, egal ob beim Publisher oder Kunden, Abstraktionsvermögen und weitergehendes Denken verlangt, aber einen tiefergehenden, anhaltenden Eindruck hinterlässt. Was früher modern war, kommt wieder.

Die Rückkehr in unsere Zukunft, die etwa durch Stift und Papier geschieht, bietet den Endkunden dann auch handgemachte, solitäre Illustrationen, die später digitalisiert oder sogar, wie bei uns, animiert werden.

Illustration einer Modeillustration in Modemagazinen

Der Coup de la ‚VOGUE‘

Ein Beispiel für die Nutzung der Modeillustration war die italienische ‚VOGUE‘, die im Januar 2020 ein ganzes Heft bis hin zum Cover illustrativ umsetzte. – Ein mutiger Schritt, der sich mehr als auszahlte. Rund ein Dutzend Zeitungen berichtet über den Coup, ganz zu schweigen von den Hashtags, die diese Ausgabe produzierte.
„Eine mittelmäßige Fotografie ist tausendmal besser als eine mittelmäßige Zeichnung, aber eine tolle Zeichnung ist besser als eine tolle Fotografie“, lautet das Credo des Modeillustrators Gruau, dem heute auch weitere Modemagazine folgen, wie etwa die russische Version der ‚VOGUE‘ beweist.

Was ein illustriertes Projekt bewirkt

Von so viel Aufmerksamkeit war dann auch Emanuele Farneti, der Chefredakteur der ‚VOGUE Italia‘, überrascht und beeindruckt, was sie alles bei der aktuellen Ausgabe gespart hatten:

„150 Leute […]. Um die 20 Flüge und ein Dutzend Zugfahrten […]. 40 Autos in Bereitschaft. 60 internationale Lieferungen. Licht, das für mindestens 10 Stunden ununterbrochen brannte, zum Teil von Generatoren geliefert, die mit Benzin betrieben wurden. Lebensmittelabfälle von Catering-Diensten. Plastik, um die Kleidungsstücke einzupacken. Elektrizität, um Telefone und Kameras aufzuladen.“1

So kann Nachhaltigkeit funktionieren, während intensive Werbemomente entstehen.


1 Auszug aus ‚VOGUE Italia‘ 01/2020, Emanuele Farneti über den Aufwand der Modeproduktionen für die September-Ausgabe 2019, gefunden auf page-online.de

Zwischen den schnellen Fotos einzigartige Unikate finden

Der Überwältigung durch die Handyfotografie stellt der Illustrator einen eher langsamen und kontemplativen Prozess entgegen. Etwas, das seine Eigenarten verteidigt, um nicht von der Gleichförmigkeit der digitalen Fotografie mit all ihren animierten Ohren und halb lustigen Zungen geschluckt zu werden.

Illustratoren zeichnen Plätze für neue Gedanken, aquarellieren Gefühle und springen mit den unterschiedlichsten Materialien im Langstreckenmodus über Hürden der kreativen Langeweile. Dadurch kommt zum Vorschein, dass wir Fantasie nicht nur sehen und spüren, sondern anfassen können.

Berühren bedeutet Emotionen. Die Illustration ist für jeden Werbenden, der etwas auf sich hält, die Möglichkeit, eine individuelle Antwort auf die Zukunft zu geben.

Illustration einer Hand, die einen Stift hält und so Unikate in der Modeillustration schafft
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