‚Form follows Function‘ (FFF; ‚die Form folgt der Funktion‘) ist ein Design- und Gestaltungsansatz, der zunächst vor allem in der Architektur einen besonderen Stellenwert erlangt hat. Er kann und wird heute aber auch in der Webentwicklung, z. B. für die Usability genutzt. Ein Full-Stack-Designer erhält dafür zunächst vom Kunden die Anforderungen der Website und bestimmt danach die Ästhetik anhand dieser funktionalen Anforderungen. Zentrales Anliegen ist es, sich nicht in Äußerlichkeiten zu verlieren und darüber die Webinhalte zu vernachlässigen, sondern eine geschickte Symbiose zu finden, die dem User einen intuitiven Zugang zu den Inhalten ermöglicht.
Der FFF-Satz ist nicht nur mehr als 150 Jahre alt, sondern bis heute missverständlich und unscharf. Der Schöpfer des Satzes, der Architekt Louis Sullivan, verurteilte mitnichten Schmuck und Ornamente am Bau – ganz im Gegenteil. Er selbst nutzte die Ornamentik in seinen Arbeiten recht ausgiebig. Sie waren in seinen Augen kein Verbrechen. Unsere heutige, eher wertende Interpretation von FFF stammt nicht von ihm, sondern folgt dem deutschen Architekten Adolf Loos, der vorrangig in der Funktionalität und weniger in der Ästhetik ein Zeichen kultureller Leistung sah. Er wandte sich ab vom Dekor, denn er sah in der ebenbürtigen Verbindung von Kunsthandwerk und Gebrauch einen Widerspruch, der ihm wie etwa im überbordenden und prätentiösen Jugendstil unangemessen erschien.
Später propagierte vor allem das staatliche Bauhaus unter Walter Gropius den Satz in der gleichen Stoßrichtung, indem es sich für die Funktionalität und die neue Sachlichkeit aussprach. Aber auch das Bauhaus verwendete bspw. überdimensionierte Glasfassaden. Das war in den Augen einiger seiner Zeitgenossen lediglich eine andere Form der Ästhetik.