‚Found Footage‘ oder ‚gefundenes Material‘ beschreibt die Verwendung, Aneignung und Zusammenstellung von verschiedenen und unterschiedlichen audiovisuellen Medien, etwa im Stil einer Collage. Dabei liegt der Fokus eher auf der ästhetischen und formalen Gewichtung als auf der inhaltlichen Narrativen. Found Footage wird in erster Linie durch die Montage strukturiert und erschafft dadurch einen neuen Sinnzusammenhang beim Betrachter. Diese Technik wird meist im Experimentalfilm und Avantgardefilm verwendet. Ein herausragendes Beispiel ist Kenneth Anger und dessen Found-Footage-Meisterwerk ‚Scorpio Rising‘. Found Footage hat über die Medienkunst auch den Einzug in moderne Musikvideos gefunden, wie etwa die Nutzung von Leni Riefenstahls Arbeiten in einem Found-Footage-Musikvideo beweist.
Als Erzählweise ist der Begriff ‚Found Footage‘ neuerdings aber besonders aus Horrorfilmen oder Mockumentary bekannt. Die Handlung beginnt dann damit, dass altes Filmmaterial gefunden wird, wie in ‚Blair Witch Project‘. Eine weitere Möglichkeit ist, dass eine Überwachungskamera den Ablauf eines ganzen Films bestimmt, wie bei ‚Paranormal Activity‘.