‚Mockumentary‘ ist ein Kofferwort aus ‚to mock‘ (‚etwas vortäuschen‘) und ‚Documentary‘ (‚Dokumentation‘). Es spiegelt den Zuschauern vor, eine Dokumentation zu sein, ist jedoch fiktiv. Dabei nutzt die Mockumentary alle gängigen dokumentarischen Methoden wie u. a. die direkte Adressierung des Zuschauers, die verwackelte Kamera und Voice-over-Kommentare. Der Grad der dokumentarischen Atmosphäre, die jede Mockumentary erreicht, variiert allerdings. Sie kann in einem Horrorfilm wie ‚Blair Witch Project‘ mit seinem Found-Footage-Material so stark sein, dass einige Zuschauer und Medien wirklich glaubten, dass es sich um eine Dokumentation handeln würde. In Filmen wie ‚Citizen Kane‘ hingegen ist der Grad der dokumentarischen Inszenierung wesentlich geringer.
In Deutschland war die Mockumentary um die fiktive Elektropopband Fraktus, ein Versuch, Dokumentarisches mit komödiantischen Inhalten zu verbinden. Wesentlich erfolgreicher war allerdings die schwarze Mediensatire und Mockumentary ‚Mann beißt Hund‘.
Auch als Serie kommt die Mockumentary daher, wie etwa bei ‚Documentary Now!‘. Hier treibt die Komödie variantenreich die Verkleidung als Dokumentation auf die Spitze. Etwa in der Episode mit Kate Blanchet, die Marina Abramovic und ihre viel beachtete Arbeit ‚The Artist is present‘ aufs Korn nimmt.