Horizontales Scrolling ist eine schon länger bekannte, aber eher selten praktizierte Möglichkeit im Webdesign. Dabei wird von Usern meistens von links nach rechts gescrollt. Während Scroll-Animationen und auch das moderne Scrollytelling in der Regel darauf ausgerichtet sind, auf eine möglichst elegante Art eine Website vertikal zu scrollen und somit dem intuitiven Webverhalten zu folgen, gilt horizontales Scrolling in der Webentwicklung als ungewöhnliche Variante, kann aber ebenso umfangreiche Inhalte auf einem engen Platz darstellen.
Die meisten Websites strukturieren ihren Inhalt vertikal. Links und rechts gibt es nichts weiter zu sehen, sodass Nutzer, wenn sie mehr Content aufrufen möchten, nach unten scrollen. Natürlich werden dabei auch animierte Elemente und Parallax-Effekte genutzt, aber dennoch bleibt die Ausrichtung vertikal. Horizontales Scrolling findet aufgrund geringer Nachfrage eher selten statt. Die Unsicherheit, ob Besucher dieses unnatürlich anmutende Navigationserlebnis später annehmen würden, ist vielen Websitebetreibern einfach zu groß. Hohe Interaktionskosten, Einschränkungen in der Barrierefreiheit und möglicherweise nicht erfüllte Erwartungen der Nutzer bremst das horizontale Scrolling immer wieder aus. Und das, obwohl auf Touchscreen-Geräten wie einem Smartphone oder einem Tablet das horizontale Wischen von links nach rechts als durchaus natürlich und flüssig erlebt wird. Beispiel: die bekannte Tinder-App, bei der User die Inhalte horizontal wegwischen. Auch in Computerspielen wird mit dem horizontalen und diagonalen Scrolling den Spielern die Möglichkeit gegeben, das gesamte Spiel besser zu überblicken.
Das horizontale Scrolling ist also eine durchaus interessante Wahl für bestimmten Content und für interessierte, experimentierfreudige User abseits der ausgetretenen Wege.