Es war ursprünglich Teil einer Fankultur, ist aber heute in der Unternehmenskommunikation angekommen. Dabei unterscheidet sich ein Lyric Video vom Fanvideo, das diesen Trend vielleicht nicht gestartet, aber zumindest sehr populär gemacht hat. Unternehmen begannen in dem Zusammenhang, das Lyric Videos zu nutzen, um ihr z. T. geringes Budget zu schonen. Ein reguläres Musikvideo mit Inszenierungen und Performance ist nämlich aufwändig in der Produktion. So ist der Preis für ein ‚Lyric‘ in der Regel günstiger, weil das Bildmaterial bereits in Form von Fotos oder Live-Aufnahmen vorliegt, oder weil der Content von einem einzelnen Animator oder Künstler hergestellt wird.
Lyric Videos sind heute aber viel mehr. Sie bewegen sich von einem Kompromiss hin zu einem eigenständigen YouTube-Genre, das eigenständige künstlerische Gestaltungskraft- und -macht besitzt. Ein sehr erfolgreich kreiertes Lyric Video ist etwa das von Taylor Swift, mit dem sie eine neue Single angekündigt und rund 120 Millionen Klicks erzielt hat. In solchen modernen Lyric Videos werden kunstvolle Animationstechniken mit dem dazugehörigen Songtext stilsicher kombiniert und intensives und progressives Storytelling betrieben.