Der Neumorphismus ist die futuristische und beinahe haptische Weiterentwicklung des Skeuomorphismus-Designs. Er ist quasi ein Skeuomorphismus 2.0 und findet etwa in der App- und Webentwicklung seine Anwendung. Er soll dort das UI und die UX stärken, auch indem er die Zweidimensionalität neu erfindet.
Der Neumorphismus richtet seinen Fokus nur zum Teil auf den Kontrast und die Ähnlichkeit mit der realen Welt, wie es hingegen beim Skeuomorphismus der Fall ist. Beim Neumorphismus erscheinen die jeweiligen Webkomponenten auch nicht auf einem Hintergrund angeordnet, sondern vielmehr hinter ihm. Sie ragen quasi aus dem Hintergrund hervor oder der Hintergrund wirft sich eng, aber weich und geschmeidig über sie. Dabei kommen sowohl Volltonfarben, ein äußerst geringer, kaum merklicher Kontrast und vor allem nuancierte Schatten zum Einsatz. Heller Schatten von der oberen Hälfte des Elements, dunkler Schatten von der unteren. Das ergibt dieses merkwürdige Heraus- und Verwachsen von Elementen und Oberfläche. Das Ergebnis verleiht dem Design etwas unwirklich Sanftes und ergibt insgesamt eine sehr weiche Benutzeroberfläche. Die Webelemente wirken dabei erhaben, ohne Schatten zu werfen, eben weil sie aus dem Hintergrund herausragen.
Insofern wirkt der Neumorphismus merkwürdig zukunftsorientiert, obwohl er starke Vorbilder aus der analogen Welt nutzt. Das hängt sicherlich mit dem Kontrast und den Volltonfarben zusammen, wobei Elemente und Hintergrund immer dieselben Farben haben. Hinzukommen manchmal an ausgewählten Bereichen einige Farbtupfer, um die Gesamtoptik benutzerfreundlicher zu gestalten.