Retrofuturismus ist ein Illustrations- und Grafikstil aus den 1950er- und 1960er-Jahren, der sich aus der damaligen Vorstellung von der Zukunft nährt. Er ist quasi die Zukunftsvision der Vergangenheit, der Sci-Fi der damaligen Zeit.
Der Retrofuturismus besitzt, ganz anders als unsere heutigen Sci-Fi-Vorstellungen, einen positiven, ja eskapistischen Ton. Er beschreibt die Zukunft im Großen und Ganzen idealisiert positiv, optimistisch, ja, er sieht sie in hoffnungsvollen Farben und Materialien. Retrofuturismus sind fremde Planeten, fliegende Autos, Strahlenkanonen und eine Art schöner, globaler Lebensstil, der auch das Weltall einschließt. – Pop meets Sci-Fi-Ästhetik. Natürlich geht es auch ein wenig subtiler, aber meistens ist es doch so: Alles funktioniert, ist technisiert, modern und mit lebendigen Farben gefüllt. Retrofuturismus ist eher ‚Flash Gordon‘, ‚Barbarella‘ und ‚Die Jetsons‘ als ‚Alien‘, ‚Star Wars‘ und ‚Blade Runner‘. Der technische Fortschritt wird es schon richten. Besonders interessant ist für die heutige Generation der Kontrast, der zwischen den damaligen Aussichten liegt, die der Retrofuturismus bereithält, und dem, was wir heute wissen. Der Stil wirkt also ein wenig romantisiert.
Der Retrofuturismus ist die Erwartung der Generation vor uns, und damit spielen Berliner Motion Designer, Illustratoren und Grafiker von heute. Er propagiert freiheitliche Ideen und verkörpert die Hoffnung von einer lebenswerten Welt. Er zeichnet die Zukunft aufregend und voller Potenzial. Dieser Stil hatte seinen Höhepunkt in den Sechzigern erreicht, doch für die Unternehmenskommunikation ist das Interesse der Verbraucher an einer beruhigenden Nostalgie interessant. Dieses Gefühl kann heute in Erklärvideos, Imagefilmen, aber auch ins Webdesign transportiert werden und dort einen optischen und kreativen Kontrapunkt setzen, der modern, kreativ und vor allem emotional wirkt.