‚Social Seller‘ ist ein Begriff aus dem Online- und B2B-Marketing und steht in enger Verbindung mit dem Social Selling – dort vor allem mit Business-Plattformen wie LinkedIn und XING. Ein Social Seller ist im Auftrag seines Unternehmens eine Art Corporate-Influencer. Er versucht, auf den Plattformen Kontakte und Vertriebspotenziale zu erschließen und die digitale Transformation voranzutreiben.
Der Social Seller betreibt Social Selling als Vertriebsmethode, d. h., er sucht auf der Business-Plattform nach Interessenten, mit denen er sich vernetzen kann: mit einem klaren ersten Fokus auf Beziehungsaufbau und -ausbau. Das funktioniert, indem der Social Seller Privates vom Geschäftlichen ganz klar trennt und über seinen Social-Media-Account ausschließlich berufliches oder fachliches Know-how austauscht und veröffentlicht. Empfohlen wird, sein Fachwissen gekonnt in Szene zu setzen, um sich als Experte auf dem jeweiligen Gebiet zu positionieren. In diesem Zusammenhang hat sich insbesondere die Lead-Flow-Methode bewährt. Diese umfasst folgende Schritte:
- Expertenprofil erstellen und optimieren,
- Zielgruppe definieren und vernetzen,
- Erstellung von hochqualitativem Content, der auf seinem Kanal eingestellt wird,
- Interaktion mit der Zielgruppe.
Der Prozess beginnt, indem der Social Seller sein Account-Profil zunächst sinnvoll und professionell gestaltet, erste Kontakte sucht und aufbaut, später dann in Chats unterwegs ist und Rich Content vertreibt, der seine berufliche Expertise unterstreicht. Er sollte sich in aktuelle Debatten einmischen, die sein branchen- und fachspezifisches Know-how benötigen, und sich so mittelfristig in eine Ausgangslage bringen, die ihn in den Augen der anderen Teilnehmer seines Netzwerkes als Experten ausweist.
Werden nun in dem Netzwerk seine Qualifikationen benötigt, bspw. im Onlinemarketing werden ein Unternehmenspodcast, Erklärvideo und eine interaktive Infografik benötigt und die Beteiligten wissen durch die Beiträge des Social Sellers, dass er sich darauf spezialisiert hat, wenden sie sich höchstwahrscheinlich an ihn. Hier spielen digitale Nähe, berufliche Qualifikation und der Aufbau von Vertrauen eine wesentliche Rolle.
Die Idee, dass Helfen dem Verkauf hilft, ist dem Social Seller wichtig; indem er sein Wissen weitergibt, hilft er und sucht gleichzeitig nach seinem Erfolg oder einem Auftrag. Dafür postete er regelmäßig neue Nachrichten zu einem Fachgebiet, kommentiert andere Beiträge von anderen Teilnehmern und teilt diese. Er versucht, vernetzt und interaktiv zu sein mit Leuten, die Interesse an seinen Angeboten und Dienstleistungen haben. Dafür betrachtet er regelmäßig seinen Social-Selling-Index – ein Tool, das ihm LinkedIn in die Hand gibt, um seinen Status zu eruieren.
Speziell über das Social Selling entstehen schnell ganz neue Beziehungen zwischen Kunden, Lieferanten, Entscheidern, Spezialisten und Käufern. Hier können Social Seller proaktiv sein und professionell Präsenz demonstrieren. Ihren Account führen sie wie eine spezialisierte und sorgfältig gestaltete digitale Visitenkarte.