Sustainable UX wird in einigen Usability-Agenturen schon heute als progressiver Gedanke und Designansatz genutzt. Die dort arbeitenden UX-Designer sind sich bewusst, dass auch die professionelle Webentwicklung ihren Teil am Anstieg des weltweiten CO2-Anstiegs hat. Sie versuchen deshalb, ein Webprojekt gleichzeitig effizient und nachhaltig zu gestalten.
Sustainable UX kann ein enormer Gewinn für die Umwelt und für das jeweilige Unternehmen sein. Weniger Produktion und Verbrauch, eine effektive Nutzung von Materialien und Energie oder umweltschonende Stoffkreisläufe – mit all diesen Argumenten punktet die Unternehmenskommunikation in der Öffentlichkeit. Schließlich steigt die Anzahl der Benutzer, die bevorzugt nachhaltige Produkte verwenden möchte. Insofern ist es an den UX-Designern, bereits die Informationsarchitektur des späteren digitalen Produkts nach effizienten und nachhaltigen Zielen zu gestalten. Ein Sustainable UX Designer entwickelt zu Beginn ein Wireframe und einen High-Fidelity-Prototyp, der genau diesen Wünschen entspricht. Er bietet weniger Serverleistung, konzentriert sich beim Webdesign auf das Grundlegende, indem er Systemschriften verwendet, weniger Bild- und Videomaterial nutzt und die Websites allgemein energieeffizient gestaltet.
Der Sustainable-Ansatz beginnt mit der Nutzerforschung und endet, wenn überhaupt, beim Usability-Test. Mit seinem Ansatz verbindet er Webästhetik, UX und Ressourcenschonung zu einer nachhaltigen Webentwicklung. Doch was bedeutet nachhaltige Webentwicklung heute? Fragen, die sich eine UX-Agentur in dem Zusammenhang stellt, sind bspw. folgende:
- Wer ist meine Zielgruppe?
- Wie viele Klicks braucht es, um zu den gewünschten Informationen zu gelangen?
- Ist die Navigation zwischen den Unterseiten intuitiv?
- Sind relevante Informationen direkt auffindbar?
- Können wir Dateien reduzieren oder durch XD-Dateien optimieren?
- Gibt es Sackgassen und unnötige Seiten?
- Wie verbessern wir die Ladezeit?
- Wie erreichen wir kleinere Bildgrößen auf einer Website?
- Können wir wiederkehrende Besucherführung nutzen?
- Wie steigern wir die Zugänglichkeit für Nutzer und Endgeräte?
- Wie mindern wir nutzerbedingten Stress und Gesundheitsrisiken?