Solche Models werden digital von Animationsstudios und im Motion Design entworfen und dann entweder mit einer Persönlichkeit versehen und als prominente Models oder virtuelle Influencer vermarktet. Oder sie arbeiten wie klassische Models für Unternehmen im Onlineshop und führen dort Mode vor. Virtuelle Models wirken nachhaltig und besitzen eine Langlebigkeit.
Virtuelle Models existieren bereits seit einigen Jahren. Es gibt Agenturen, über die große Modehäuser und Modemarken sie buchen können. Das virtuelle Model besitzt dann ein wiedererkennbares, prägnantes Äußeres und eine sehr starke Backstory und Storytelling. Das bedeutet, die Agenturen entwickeln über Social Media Geschichten um sie herum und deuten eine Art echtes Leben an. Dabei finden dann etwa Treffen mit anderen Influencern und Schauspielern statt oder auch Events und sogar Liebesaffären. Diese Storys werden über Instagram, Twitter oder TikTok verbreitet und geben dem virtuellen Model ein Image, das es wiederum für Unternehmen interessant macht, mit ihnen zu werben. Zum Teil besitzen virtuelle Models mehr Follower als lebende und können so mit einer Story und dem Produkt schnell mehrere Millionen Menschen erreichen. Oder sie tauchen in einem Werbe-Ad, Shoppable Video oder in einer Printanzeige auf, entweder gemeinsam mit anderen virtuellen Models oder auch mit lebendigen Models.
Zentral ist dabei, dass virtuelle Models vielseitig nutzbar sind und eine gewisse Menschlichkeit an den Tag legen. Dabei versuchen die verantwortlichen Entwickler nicht nur im Storytelling, sondern auch visuell eine Menschlichkeit zu vermitteln und Uncanny Valley (Akzeptanzlücke) zu vermeiden.
Eine andere Möglichkeit sind virtuelle Models, die für Unternehmen online Mode präsentieren und den Konsumenten zeigen, wie die einzelnen Teile getragen aussehen. Sie benötigen keine Backstory und müssen auch nicht wiedererkennbar sein. Vielmehr ist interessant, dass sie gut skalierbar sind, also Webbesucher Größen eingeben und auch einzelne Kleidungsstücke individuell kombinieren können. Diese virtuellen Models müssen nicht zwingend eine persönliche Ausdruckskraft besitzen, ja sie müssen noch nicht einmal besonders gelungene 3D-Modelle sein, sondern es genügt, wenn sie einer klassischen Schaufensterpuppe ähneln.
Um die dafür benötigten CGI-Models zu erstellen, scannt der Entwickler zunächst meist echte Models beim Posen. Auf dieser Grundlage erstellt er ein 3D-Modell, animiert es für die angeforderten Zwecke und spielt das Ergebnis aus. Der Weg über echte Models ist deshalb nötig, um den menschlichen Models nicht die Arbeit wegzunehmen und die Akzeptanz der virtuellen Models zu erhöhen, aber auch, weil nicht alle Modefirmen und Modemessen immer eine 3D-Version aller zu bewerbenden Modeteile bereithalten.